"Die haben gesagt, das gehört jetzt Ungarn"
Der in Vordernberg lebende Desmond Doyle hatte ein Stück Land in Ungarn gepachtet. Jetzt wurde er dort quasi enteignet - und das gänzlich ohne sein Wissen.
Er ist ein Beutesteirer aus Irland, der gerne in Ungarn seinen Urlaub verbracht hat. Die schönen Zeiten sind vorbei, denn Desmond Doyle wurde von den dortigen Behörden gerade quasi enteignet.
Der irische Staatsbürger Doyle hat vor zehn Jahren, wie viele Österreicher und andere EU-Bürger, in Ungarn ein Stück Agrarland gepachtet, auf dem ein verfallenes Winzerhäuschen stand. Dieses renovierte er als Wochenendhaus. Es gebe einen gültigen, von einem ungarischen Notar und einem Anwalt unterzeichneten, auf hundert Jahre abgeschlossenen und ausbezahlten Pachtvertrag. "Völlig legal", betont Doyle, denn im Gegensatz zu einem Grundstückskauf sei es Ausländern in Ungarn bisher erlaubt, Agrarland zu pachten.
Probleme gab es nicht, bis er vorige Woche seinen Augen nicht traute: Sein mit viel Geld und Liebe selbst restauriertes Häuschen war aufgebrochen und ausgeräumt worden - und darin saßen drei Männer, die behaupteten, das Anwesen gehöre jetzt ihnen. Das traf sogar zu, denn die örtlichen Behörden hatten kurzerhand den gültigen Pachtvertrag aufgelöst und Grund samt Haus mit allem, was darin war, zur Versteigerung freigegeben
Er erzählt auch: "Ich bin nicht der Einzige. Vor allem Deutsche, Franzosen und Engländer haben hier Wochenendhäuser. Ich weiß, dass etliche gepachtete Gründe schon versteigert wurden. Viele werden noch nicht einmal wissen, dass ihre Häuser weg sind."
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