vrijdag 1 februari 2013
Kultuur-Dictatuur in Hongarije
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Kultuur-Dictatuur in Hongarije
Rassismus, Ausgrenzung und Angst beherrschen das öffentliche Leben in Ungarn. Ministerpräsident Orbán hat aus Brüssel offenbar nichts zu befürchten. Europa schweigt -- warum eigentlich?
Was ist typisch ungarisch? In der Kunsthalle Budapest waren witzige und kritische Antworten zu sehen. Pferdekarren als Müllabfuhr, Paprikapulver als Puszta-Droge . Doch der Direktor der Kunsthalle musste zurücktreten - wegen Beleidigung der Nation. Denn über richtige und falsche Kunst entscheidet in Ungarn seit kurzem eine Akademie, abgesegnet von der national-konservativen Regierung und in der Verfassung festgeschrieben.
Freie Künstler - steht auf den T-Shirts der Demonstranten. Gegen die Allmacht der Akademie gibt es regelmäßig Aktionen. "Vorsicht Kulturputsch!", rufen die jungen Künstler. Während der Sitzung der Akademie fordern sie die Mitglieder zum Austritt auf. Ihr Banner verkündet: Die Akademie grenzt aus, die Kunst ist frei.
Das ist die erwünschte Kunst. Regierungschef Orbán hat die großformatigen Bilder bestellt. "Hervorragende" Figuren der ungarischen Geschichte wie der Hitlerverbündete Horthy, mitverantwortlich für die Deportation von Hunderttausenden Juden, frisch gemalt und verewigt.
Auch der Direktor des Nationaltheaters muss gehen, ab Sommer kommt ein regierungstreuer Ersatz. Róbert Alföldi sorgt seit Jahren für ein ausverkauftes Haus. Doch den Rechts-Konservativen ist er zu europäisch, zu modern und zu schwul. Als der Schriftsteller Peter Esterhazy im Radio einen Besuch in Alföldis Theater empfehlen wollte, wurde er Opfer der Zensur.
Und auch die Schriftsteller bleiben nicht verschont. Autoren wie Nobelpreisträger Imre Kertesz oder György Konrad werden als jüdisch und "nicht-ungarisch" beschimpft. In den Schulbüchern dagegen sind antisemitische Autoren inzwischen Pflichtlektüre. Vor kurzem forderte im Parlament ein Abgeordneter sogar das Haus auf, die Juden im Saal zählen zu lassen, sie seien ein Sicherheitsrisiko für Ungarn. Niemand warf ihn raus - Alltag in Budapest. Am nächsten Tag protestierten Bürger auf der Straße gegen den offenen Antisemitismus der Jobbik-Partei und den wachsenden Nationalismus.